Interview mit Klara Bellis

INTERVIEW MIT KLARA BELLIS

Interviewfragen für Klara Bellis
1. Stell dich doch einmal kurz vor.
Ich bin die Independent-Autorin Klara Bellis. Ich wohne irgendwo im tiefsten Sachsen-Anhalt und neige dazu, die meiste Zeit des Tages – und halbe Nächte noch dazu – am Laptop zu sitzen und zu schreiben.
2. Hast du auch andere Hobbys außer das Schreiben?
Eigentlich nicht, da das Schreiben sehr viel Zeit braucht. Manchmal male und zeichne ich auch, komme nur so selten dazu. Obwohl! Lesen ist ja eigentlich auch ein Hobby. Ich lese auch gern und viel.
3. Was für ein Genre liest du?
Im Moment hauptsächlich Urban Fantasy. Aber auch ab und zu Science-Fiction.
4. Was für ein Genre würdest du gerne mal schreiben?
Ich glaube, ich würde ganz gern mal einen Krimi schreiben wollen. Einen, wo man bis zur letzten Seite nicht weiß, wer jetzt mit bzw. gegen wen und warum.
5. Was ist dein/e Lieblings-
-Musik
Als Indie-Autorin natürlich Indie-Musik. 
– Essen /Trinken
Schokolade und Kaffee als Energieschub fürs Schreiben.
– Bücher
Hab ich gar keine, wenn ich ehrlich bin.
– Autor/in
Ich lese ganz gern Bücher von Andreas Eschbach, Tad Williams, Terry Pratchett, … Aber so richtig DEN/DIE Lieblingsautor/in hab ich gar nicht.
– Serie
Da ich kaum noch zum Fernsehgucken komme, habe ich hier auch keinen Favoriten. Obwohl! Vielleicht „Big Bang Theory“ und eigentlich auch ein bisschen „Buffy – Im Bann der Dämonen“. „Star Trek“ natürlich und … Mmh. Da hört’s auch schon wieder auf. 
– Filme
„The Big Lebowski“ könnte so ein Film sein.
– Länder
Es gibt so viele schöne Ecken auf der Welt. Ein Lieblingsland habe ich dennoch nicht.
6. Was ist dein Lieblingszitat?
Eines meiner Lieblingszitate ist: „Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt.“ – Mark Twain –
7. Wann hast du mit dem Schreiben angefangen?
So richtig angefangen habe ich erst vor etwa fünf Jahren. Wobei ich auch schon vorher beruflich fast nur geschrieben habe, wenn auch hauptsächlich Fachtexte oder Pressemitteilungen.
8. Was bedeutet dir das Schreiben?
Das Schreiben ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Inzwischen geht es mir fast ein bisschen schlecht, wenn ich mal nicht dazu komme.
9. Was hat dich zum Schreiben gebracht?
Auslöser war vor allem die Mitgliedschaft in einer Kulturcommunity, in der ich meine ersten Texte veröffentlicht hatte und von deren Mitgliedern immer wieder die Frage nach mehr kam.
10. Hast du ein Vorbild?
Nein. Vorbilder oder Idole habe ich keine.
11. Ist das Schreiben dein Hauptberuf oder machst du eigentlich was ganz anderes?
Im Grunde lebe ich vom Schreiben, wenn auch hauptberuflich von anderen Texten, als die, die ich als „Klara Bellis“ verfasse.
12. Was hat das Schreiben für dich verändert?
Durch das Schreiben bin ich eine sehr kritische Leserin geworden.
13. Hast Du ein Lieblingsort zum Schreiben?
Eigentlich nicht. Hauptsache das Licht reicht aus und ein Schreibtisch samt Stuhl stehen dort, auf denen ich mich ausbreiten kann.
14. Brauchst du zum Schreiben Nebengeräusche oder muss es komplett still sein?
Ich höre ganz gern Musik dabei, die mich in die Stimmung versetzt, in der sich mein Protagonist gerade befindet. Wobei das beim Schreiben dann ausgeblendet wird und ich irgendwann gar nichts mehr höre.
15. Hast du ein Ritual, bevor du anfängst zu schreiben?
Ich mache mir eine Tasse Kaffee und dann lege ich los, bzw. räume vorher noch den Kater von der Tastatur, damit ich überhaupt tippen kann.
16. Sind deine Protagonisten frei erfunden oder ähneln sie Menschen, die du kennst?
Es ist eine Mischung. Manche sind frei erfunden, manche tragen auch Züge von Leuten, die mir begegnet sind. Wobei das dann ebenfalls wieder eine Mischung aus mehreren Personen sein kann. Oder besser aus den Eindrücken, die diese Leute bei mir hinterlassen haben, auch wenn sie vermutlich im richtigen Leben völlig anders drauf sind.
17. Wie wichtig sind Rezensionen für dich?
Ich freue mich sehr, wenn Leser sich die Mühe machen, meine Bücher zu rezensieren. Ich finde es auch immer wieder spannend, zu erfahren, wie die Texte auf andere wirken. Zumal das von Leser zu Leser ganz unterschiedlich ist. Außerdem sind Rezensionen für das Buch an sich praktisch überlebenswichtig. Dadurch wird es sozusagen geadelt – wenn sie denn positiv ausfallen ;-) – und andere Leser erfahren überhaupt erst durch Rezensionen von der Existenz des Buches.
18. Würdest du gerne mal mit einem anderen Autor zusammen ein Buch schreiben? Wenn ja mit wem?
Auf keinen Fall. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas mit mir funktionieren würde.
19. Wie viele eigene Bücher hast du schon geschrieben?
Bisher sind es vier Bücher und ein kurzes Prequel, die ich veröffentlicht habe. Wobei erst ein einziger Roman darunter ist, auf den aber noch weitere folgen werden. Zumal die erste Fortsetzung im Rohentwurf schon geschrieben ist.
20. Hast du Bücher, die lieber unveröffentlicht bleiben sollten?
Nein. Bis jetzt noch nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
21. Fühlst du bei besonders traurigen Stellen mit deinen Protagonisten mit?
Ein Stück weit schon. Zumal ich nicht mit Notizen arbeite, sondern gedanklich alles x-mal durchlebe, was meinen Protagonisten widerfährt, bevor ich es aufschreibe. Dennoch gibt es auch immer eine große Distanz zwischen Realität und Fantasiefiguren, die einen Puffer bildet und allzu starke Gefühlsaufwallungen verhindert. 
22. Wie ist es für dich gewesen, ein Buch zu beenden?
Es war ein riesengroßer Kraftakt. Die Nerven lagen blank. Und es ist mit dem Wörtchen „Ende“ nicht zu Ende. Es gibt immer noch mal Nacharbeiten, wie jetzt den Schriftsatz für die Printausgabe, die verhindern, dass ich das Projekt richtig abschließen kann.
23. Bist du vor einer Veröffentlichung eher aufgeregt oder die Ruhe selbst?
Ich bin völlig durch den Wind. Bei „Trywwidt“ war ich sogar sehr nah dran, den ganzen Roman kurz vor der Veröffentlichung zu löschen.
24. Hattest du schon mal eine Schreibblockade? Wenn ja, was hilft dagegen?
Nein. Noch nie. Wobei ich vermute, dass so etwas durch Stress und zu viel (Psycho)-Druck ausgelöst werden kann. Ich kenne so etwas vom Malen her. Etwas, das ich seit ein paar Jahren kaum noch mache, obwohl ich mein ganzes Leben gern gemalt habe und sogar Ausstellungen und verkaufte Bilder vorweisen kann. Da hilft nur abwarten und sich nicht dazu zwingen.
25. Wie fühlt es sich an, so viele Menschen mit deinen Büchern zu begeistern und um Interviews gebeten zu werden?
Manchmal kann ich es gar nicht glauben, dass mir das wirklich passiert. Die Zeitung aufzuschlagen und dort eine riesengroße Buchbesprechung zu finden und die anderen Neuerscheinungen, die eigentlich literarisch bedeutsamer sein müssten, an den Rand gedrängt zu sehen. Das war schon ein surreales Erlebnis. Aber auch ein richtig tolles. Oder eine begeisterte Leserin, die sich zu Halloween als meine Protagonistin „Trywwidt“ verkleidet hat. Oder mein Buch, das plötzlich auf einem Blog als „Buch des Monats“ auftaucht. Das sind Momente, in denen ich sehr, sehr froh bin, den ganzen Kram am Ende doch nicht gelöscht zu haben.
26. Hast du Tipps für Anfänger im Schreiben?
Ganz wichtig: Viel schreiben. Dabei den einen oder anderen Schreibratgeber lesen und möglichst versuchen, das auch umzusetzen, was dort steht. Aber nur bis zu einem gewissen Punkt, an dem man sich wieder ein bisschen davon löst und sein eigenes Ding macht. Und natürlich die ersten Ergüsse anderen zum Lesen geben. Das können ruhig kritische Freunde sein, die sich trauen, einem von der Leber weg zu sagen, was sie über den Text denken. Wichtig ist auch der Austausch mit anderen Autoren. Z.B. die eWriters (www.ewriters.eu), die mir sehr geholfen haben.
27. Möchtest du deinen Lesern noch etwas mitteilen?
Eigentlich nur: Viel Spaß beim Lesen! :-)

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